Friedhof der Kapfelberger Pfarrei
Wie in all unseren Städten, Märkten und Dörfern, so wurde auch in Kapfelberg mit dem Bau der ersten Kirche der Friedhof um die Kirche herum angelegt. Dies erfolgte aus dem Gedanken heraus, daß der Gottesacker nicht nur letzte Ruhestätte ist, sondern gleichzeitig auch die Gemeinschaft der Lebenden, der betenden Gemeinde, mit den Verstorbenen unterstreichen soll. Deswegen bezeichnete man früher als " Kirche " oft nicht nur das Gebäude, sondern auch den umliegenden geweihten Außenraum. Im engeren Sinne der Bedeutung war der Friedhof der " Hof " der Kirche.
Honorius von Autun, der Ende des 11., Anfang des 12. Jahrhunderts lebte, bezeichnete den Friedhof als den Schoß der Kirche, in dem sie die Seele der im Fleisch Toten wieder erweckt, um sie dem ewigen Leben zuzuführen.
Im Mittelalter sprach man daher auch vom " passus ecclesiastici in circuitu ecclesiae " (ekklesiastische Gefilde rings um die Kirche). Der Friedhof war keine Stätte der Ruhe und Abgeschiedenheit, sondern öffentlicher Platz. Er war ein Asylraum und gar oft Stätte des Gerichts.
Wenn sich auch unsere heutige Auffassung vom Friedhof, vom Gottesacker, gegenüber der des Mittelalters etwas gewandelt hat, so ist der Platz, in den die Toten gebettet wurden und werden, doch der gleiche geblieben. Auch heute noch umschließt der 1973/74 erweiterte Friedhof das Gotteshaus, sind die Verstorbenen, wie seit rund tausend Jahren, hereingenommen in das Leben der Pfarrgemeinde, nicht beiseite geschoben wie ein abgetragenes Kleidungsstück.
Bei der Dorferneuerung im Jahre 1999-2001 wurde der Friedhof nach Osten nochmals erweitert.
Hans Wagner, Weinberg und Steinbruch des Herrn
Friedhofsordnung der Pfarrei Kapfelberg
31. Dezember 2018
Friedhofsbilder aufgenommen bei der
Turmsanierung im Sommer 2011
Priester + Gedenkstätte
Hier ruhen in Gott
Pfr. Sebastian Früth + 1591, Pfr. Ignaz Lacher + 1862, Pfr. Heinrich Hamann + 1899, Pfr. und Schulinspektor Josef Lehner + 1919, Prof. Ernst Rausch + 1949.
Als Pfarrer wirkten in Kapfelberg seit 1240 (Erhebung zur Pfarrei, Kirche schon um 900) :
Wernherr der Edelmann, die Dompfarrer von Regensburg (Domkapläne kamen hoch zu Roß zum Seelsorgedienst), Johann Neumayer, Sebastian Hadersberger + 1527 (Tafel an der Kirche), Georg Weidenmüller, Johann Unsbeck, Sebastian Früth + 1591 (Tafel am Leichenhaus), Caspar Gaibinger, Simon Rauscher, Johann Winterholzer, Johann Hörl, die Patres von Weltenburg (während des 30 jährigen Krieges), Caspar Strauß, Josef Scheuerstuhl 1705-1742, Prof. Dr. Ignaz Scherer 1742-1761 (Erbauer des Pfarrhauses.Tafel am Pfarrhaus), Georg Fritz 1761-1771,
Sebald von Hungerhausen 1771-1778, Karl Bauer 1778-1801, Michael Weinzierl 1801-1813, Andreas Piederer 1813-1817, Karl Braunmüller 1817-1827, Ignaz Agricola 1827-1830, Georg Geiger 1830-1844, Ignaz Lacher + 1862, Josef Schönberger 1862-1867, Georg Schröck
1867-1890, Heinrich Hamann + 1899, Josef Lehner 1899-1919, Josef Segerer 1919-1938, Anton Birkenseer 1938 -1947, Ernst Rausch, Prof., FL.- Priester von Budweis + 1949, Alois Weber 1947-1958, Heribert Kleinhempl 1958 – 01.09.1979, Dr. Friedrich Hartl 1979-2003, Herbert Rösl 2003-2012, Friedrich Teetz 2012-2015,
Priester aus der Pfrarrei Kapfelberg :
Johann Gassner - Gundelshauen Josef Pössinger - Kapfelberg
Heinrich Weinzierl - Lohstadt
Gestiftet vom Ehrenbürger der Gemeinde Kapfelberg Geistlicher Rat Heribert Kleinhempl.
Alter Grabstein entstanden um
1903 – Steinmetz Georg Schweiger
aus Kapfelberg
Hier ruhet in Gott
der ehrengeachtete
Jakob
Brunner,
Ausnahmssöldner von
hier, gestorben nach
Empfang der heiligen
Sterbesakramente
am 3. Mai 1904
im 66. Lebensjahr
R. I. P.
Ich bin der Weg und
die Wahrheit und das
Leben, niemand kommt
zum Vater, denn durch mich.
Joh. Kap. 14. 5. V.
Der Kreuzweg an der Ostseite der Kirche
1904 Errichtung der Kreuzwegstationen.
Die Bilder aus Terracotta gefertigt, stammen von Bildhauer Preckl aus
Stadt am Hof.
Die 14 Kreuzwegbilder der einzelnen Stationen